Vom 7. bis 9. Mai tauschten neun Ruderinnen und Ruderer des FRV mit Verstärkung des RRK ihren heimischen Main gegen das malerische Moseltal für eine spannende und abwechslungsreiche Wanderfahrt.
Los ging’s allerdings schon am Tag zuvor: Am 6. Mai wurden die beiden Boote, der Dreier Tramp und der Vierer Mainblitz, abgeriggert und reisefertig gemacht. Das Wetter? Sagen wir mal: ruderisch herausfordernd: Windig und wolkenverhangen; aber die Vorfreude wurde dadurch keinesfalls gemindert.
Am nächsten Morgen um 8:30 Uhr, was für einige der Mitreisenden als „kurz nach Sonnenaufgang“ tituliert wurde, traf sich das Team am Bootshaus. Gepäck einladen, letzte Checks und dann los über die Hunsrück-Höhenstraße in Richtung Mosel.
Nach einer erfreulich reibungslosen und staufreien Anreise hieß es ohne weitere Pause in Bernkastel-Kues: „Boote ins Wasser!“
An der Schleuse Zeltingen-Rachtig erwartete die Wanderfahrer schon nach nur vier Kilometern das erste Highlight des Tages. Eine Durchfahrt wie im Bilderbuch! Keine fünf Minuten Wartezeit und schon durften wir in die Schleusenkammer einfahren. „So kann es gerne weitergehen“ war die einhellige Meinung in den Booten.
Die erste Etappe führte vorbei an der Unterkunft in Kindel bis nach Traben-Trabach. 23 Kilometer Ruderidylle pur! Das Moseltal präsentierte sich mit steilen Weinbergen, pittoresken Orten und dem einen oder anderen neugierigen Zuschauer am Ufer.
Tag 2: Nach einem wirklich opulenten Frühstück waren alle zwar für sportliche Betätigung eigentlich viel zu voll gefuttert, aber voller Tatendrang. Dennoch konnten wir erst einmal nicht losfahren, weil die selbstbewusste Katze der Hotelbesitzer es sich in unserem Bus bequem gemacht hatte und sie die Rückbank mit ausgefahrenen Krallen erfolgreich verteidigte. Sie ließ sich jedoch von Ute überzeugen, auf einen gemütlichen Platz im Garten umzusiedeln.
Der zweite Tag brachte die kürzeste Strecke mit etwa 17 Kilometern, aber auch einen gewaltigen Nervenkitzel: Beim Verlassen der Schleuse in Enkirch geriet eines der Boote in die Turbulenzen eines Frachters und wurde immer wieder unsanft gegen die Schleusenwand gedrückt. Zum Glück ohne Schäden, aber mit deutlich erhöhtem Adrenalinspiegel erreichten die Teams wieder das offene Wasser. Die Pause im malerischen Reil war danach genau das Richtige – inklusive einer klassischer Wanderfahrer-Brotzeit mit Fleischwurst, Käse und Brötchen sowie einem leckeren Eis von nahegelegenen Strandrestaurant.
Wie schon bei der Planung vereinbart, wurde nach jeder Pause gewechselt, so dass alle Teilnehmer in den Genuss des Ruderns kamen und auch die weniger begehrten Land- und Fahrdienste fair verteilt wurden. Und weil sich das Wetter mittlerweile von seiner gnädigeren Seite zeigte, konnte der Abend mit hauseigenem Wein und vielen Geschichten.entspannt auf der überdachten Terrasse des Hotels Zenz-Pohl in Kindel ausklingen.
Der dritte und letzte Rudertag startete in Zell und sollte früher als ursprünglich geplant nach einer Rast in Ediger-Eller im Yachthafen von Senheim enden.Um dem drohenden Wochenendstau auf der Autobahn zuvor zu kommen, wollten alle möglichst schnell den Heimweg antreten, doch jetzt war Geduld gefragt! Die Schleusung in St. Adelgund ließ auf sich warten. Zusammen mit zwei großen Kanadier-Booten mussten wir etwa 45 Minuten lang ausharren, um den bergwärts fahrenden Verkehr passieren lassen. Um zügiger weiter zu kommen bot uns der Schleusenwärter an, die sehr enge Sportboot-Schleuse zu nutzen, was wir aber einstimmig und dankend ablehnten. Die „Wildwasserfahrt“ des Vortags war doch noch zu präsent.
Es daaauuuerte … und mittlerweile kam die Sonne zum Vorschein und röstete die uneingecremten Schienbeine und Arme. Immerhin wurde es bei der Ausfahrt nicht ganz so ruppig wie am Vortag!
Matthias, Peter und Gerd, die sich an diesem Tag noch nicht ganz ausgelastet fühlten, verkürzten die Rast in Ediger-Eller, um nach einer kleinen Extratour den Rest der Gruppe am Ziel, dem Yachthafen Senheim zu treffen. Auch hier gab es mit dem Ausstieg noch eine echte Herausforderung: Wie der Name schon sagt, befanden wir uns in einem Yachthafen und dort ist man mit den Anlagen nicht auf Ruderer eingestellt, die eine Pritsche auf Wasserhöhe benötigen. Der Ausstieg über die sehr steile Slipanlage mit den hohen Seitenwänden war wirklich abenteuerlich und wenig elegant. Aber mit Humor und Routine und viel gegenseitiger Hilfestellung war auch das kein Problem.
Zur Belohnung für den erfolgreichen Abschluss des Abenteuers und als Stärkung für den Heimweg gönnte man sich noch einen schnellen Absacker im Restaurant am Hafen, ehe es zügig ans Verladen ging.
Harmonisch, sportlich, heiter – diese Wanderfahrt hat wieder einmal gezeigt, wie schön Ruderreisen sein können. Wir freuen uns schon auf das nächste Ziel!

Hoffentlich nichts vergessen!






Rast beim Ruderverein Zell.




Abreise aus Kindel


Manchmal ist das Ende schwieriger, als der Anfang. Ausstieg im Yachthafen Senheim

Das habe ich mir verdient

Schön war`s. Und jetzt geht´s zurück nach Flörsheim