Am Sonntag, den 12.Januar lud der Mainzer Ruder-Verein 1878 eV. zur diesjährigen Eierfahrt. Nachdem die traditionelle Sternfahrt, die wir im vergangenen Jahr zusammen mit dem RRK organisierten, leider wegen Hochwassers nur auf dem Landweg erreichbar war, freuten wir uns darauf, dieses Jahr gleich mit einer kleinen Armada teilzunehmen: Verstärkt durch eine mehrköpfige Delegation des Ruder-Club Aschaffenburg von 1898 eV. wollten der FRV zusammen mit dem RRK mit mindestens vier Booten nach Mainz rudern. Aber Planung ist bekanntlich nur die Basis für Änderung…
Um den 6.Januar herum fing es an, in den Mittelgebirgen und den Alpen stark zu schneien, um kurz darauf wieder zu tauen. Und so begannen die Pegel von Main und Rhein rasant zu steigen, so dass am 10. Januar der Rhein die Hochwassermarke 1 erreichte. Wie im Jahr zuvor fragten wir die Pegelstände und Fließgeschwindigkeiten praktisch stündlich ab, nur um zu sehen, dass eine Anfahrt per Boot zunehmend schwieriger wurde. Unser Organisator Robert wurde zwar von Daniel vom MRV beruhigt, dass der Inselrhein bei Mainz der friedlichste Abschnitt auf der gesamten Flusslänge wäre und die Fließgeschwindigkeit nur um etwa 50% schneller als auf dem Main. Aber nein, wir trauten uns mangels Erfahrung die Überquerung des Rheins nicht zu und so verlegte der FRV die Anfahrt vernünftigerweise wieder auf den Landweg.
Wegen der herausfordernden Bedingungen nahmen auch etliche Ruderer beim RRK ihre Anmeldungen zurück, so dass am Ende nur noch Wilfried Rauch und Christel Hubmann vom RRK sowie die erfahrenen Rhein-Ruderer Reinhardt-Karsten Mürb und Dr. Heidar Shraizadeh vom RCA übrig blieben. Kurzfristig konnte Wilfried Ute vom FRV aber noch dafür begeistern, die gemischte Mannschaft zu vervollständigen.
Pünktlich um 9:30h starteten unsere Radfahrer Manuela, Johannes und Robert bei frostigen Temperaturen von der Opelbrücke aus und erreichten um 10:30h den MRV. Noch beim Abschließen der Räder auf dem Vereinsgelände wurden sie zum Eierlikör „gezwungen“ und man tauschte dabei mit vielen Erinnerung an das Hochwasser 2024 aus.
Um 11:15h traf der FRV-Bus mit Bodo, Erhard, Helmut, Sandra und Usch ein. Die Radler hatten da schon ihren ersten Glühwein intus, zum Glück aber auch noch daran gedacht, schöne Plätze am Fenster zum Winterhafen zu reservieren. Dort spielten bei minus 3 C ein paar hartgesottene Kanuten in ihren Booten Basketball mit nur dem Paddel als „Wurfhand“.
Bald trafen auch Heike Joisten, Jürgen Pötzsch, Ruth und Gordon Hoch vom RRK ein, die im Auto angereist waren.
Der Mainzer Ruderverein hatte seinen riesigen Kraftraum leergeräumt und Bierzelt-garnituren mit noblen Tischdecken und Porzellantassen eingedeckt. Von den 500 rosafarbenen Bio-Eiern waren am Schluss übrig nur noch 4 übrig. Ein Klubmitglied konnte als Ditsch-Mitarbeiter einen Brezelbackofen ausleihen und so es gab es ständig frische warme Brezel. Super!
So gegen 11:00h kämpfte sich das erste Ruderboot über den Rhein in Richtung Pritsche. 7 Boote sollten es insgesamt werden, wovon zwei aus Ingelheim mit dem Trailer gebracht wurden und später mit der Strömung flussabwärts nach Hause schossen.
11:30h. Wo bleibt unser Boot? Es wurde langsam überfällig. Helmut und Robert gingen in immer kürzeren Abständen zum Wasser und man begann allmählich, sich Sorgen zu machen. Endlich die Erleichterung! Gegen 12:15h wurde die Max Planck in der Mainmündung gesichtet und legte kurz danach beim MRV an. Man war etwas verspätet losgerudert und brauchte außerdem ganze 40 Minuten, um die Schleuse in Kostheim zu passieren. Geschwind waren Boot und Skulls in den Hof gebracht und die Nachzügler mit Eiern, Brezeln und Glühwein versorgt.
Bald danach machten sich die Radler schon wieder auf den Heimweg. Unsere gemischte Ruder-Crew erntete viel Anerkennung, dass sie auch den Heimweg gegen die starke Strömung antrat.
Der Rückweg bis Rüsselsheim war zwar merklich anstrengender als der Hinweg, dauerte aber kaum länger, weil diesmal die Schleuse praktisch ohne Wartezeit passiert werden konnte.
Wir bedanken uns bei den Organisatoren des MRV für ein gelungenes Fest und freuen uns auf ein Wiedersehen. Spätestens am 11.Januar 2026 in Weisenau!








